My von Erl – Top oder Flop?

Die my von Erl habe ich vor ca. 2 Monaten gekauft und nutze sie seitdem täglich und habe meine Freude damit, habe aber auch die Nachteile kennen gelernt.

Diese E-Zigarette gehört eher zu der Kategorie Cigalike, also zu den Dampfgeräten die einer Zigarette nahe kommen. Hauptmerkmale einer Cigalike sind:

  • ein geschlossenes Kartuschensystem für Liquid
  • die kleine Bauart – häufig einher geht das mit einer relativ schwachen Akkuleistung
  • ein Automatikschalter so dass man nicht drücken muss.
  • einfachstes Handling

Wie macht sich die My von Erl im Alltag? Taugt die auch was für erfahrene Dampfer? Im folgenden meine Erfahrungen und Eindrücke.

Seht auch den Nachfolgerartikel: myblu-die-zweite

Myblu ist der Nachfolger. Ich habe dort die Macken (neben all den Vorteilen) ausführlich erklärt.

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Eckdaten

Die My von Erl besteht aus einem in einem Gehäuse fest verbauten Akku. Der Akku hat eine Ladekapazität von 350 mAh (übliche Cigalike hat ca. 80 mAh) und wird über USB aufgeladen.

Des weiteren wird ein sogenannter Pod (Liquidbehälter, Liquiddepot) mit Tabakgeschmack mitgeliefert. Ebenso mit an Bord ein Mini-USB-Kabel um den Akku zu laden und eine Gebrauchsanleitung.

Die E-Zigarette hat mit Pod (Liquidbehälter) ein Gewicht von 22g (Akkuträger wie zum Vergleich abgebildet hat über 300g) und eine Gesamtlänge von ca. 10,5 cm.

Eine Leuchtdiode zur Kontrolle des Ladestandes ist eingebaut.

Es findet sich kein Knopf zum ein- oder ausschalten am Gerät. Das Gerät funktioniert mit einem Unterdruckschalter der beim ziehen aktiviert wird. Für den altgedienten Dampfer eine ungewohnte Sache, für den Rauchertyp unter den E-Zigarettennutzern eine angenehme Sache.

Das Gerät ist stylisch und liegt extrem gefällig zwischen den Fingern und fühlt sich im Mund gut an.

Dampfertypen

Huch, schrieb ich gerade Rauchertyp? Die eingefleischten Dampfer mögen mir verzeihen.

Meiner Meinung nach gibt es den Raucher der irgendwann mal zum dampfen kam und es jetzt mehr oder weniger als Hobby betreibt. Dieser Typus hat sich von den Gewohnheiten des rauchens weit entfernt wie zum Beispiel das Gefühl etwas in den Fingern haben zu müssen oder eine Zigarette im Mundwinkel hängen zu haben.

Der Rauchertyp der Dampfer werden will hat eben die typischen Einstiegsprobleme. Er will schnellen und einfachen Zugriff auf  sein Genussmittel, will was zwischen den Fingern spüren oder die (E-) Zigarette zwischen den Zähnen halten. Er will sich nicht mit Akkus, Wechselköpfen, Ohm und sonstigem herumschlagen.

Die Pods, Liquiddepots

Liquid, Pod, Liquiddepots

Die Pods sind Kartuschen mit Liquid die man einfach auf den Akku aufsteckt. Der Pod rastet beim aufstecken spürbar und hörbar ein. Danach kann es schon losgehen mit dem dampfen.

Das Liquid in den Kartuschen gibt es in verschiedenen Geschmäckern und in unterschiedlichen Nikotinstärken. Für den Raucher der umsteigt sind 18mg, der Standard der My, nach meiner Meinung nach ideal. Einige werden sagen das ist zu viel. Für einen Raucher der umsteigt gibt es zunächst kein zuviel, eher ein zuwenig. Es besteht aber auch die Möglichkeit zu weniger Nikotin im Liquid zurück zu greifen.

Das Pod ist so aufgebaut dass man den Liquidstand sehen kann.

Die Pods sind nicht gerade günstig, dafür kann man sie aber einige male problemlos nachfüllen und kann damit die Kosten ordentlich senken.

Nachfüllen, so gehts

Mit einem kleinen Schraubendreher oder einem schmalen spitzen Gegenstand lässt sich der Deckel abheben. Aufpassen, er löst sich häufig ruckartig  aus der Halterung so dass er gerne mal weg springt.

Auf diese Art lässt sich ein Pod mehrfach auffüllen. Bisher habe ich es ca. 10x gemacht und es dampft immer noch wunderbar.

Vermutlich wird irgendwann der Coil (für Einsteiger: Das ist der Draht mit Watte der sich erhitzt und das Liquid verdampft) im Geschmack nachlassen und nicht mehr schmecken. Hab aber schon gehört dass man die Pods mit Watte oder Mesh neu bestücken kann.

Wenn ich das mal selber mache werde ich das dokumentieren und hier verlinken.

Geschmäcker

Ich selbst habe bisher nur Tabak und Tabak-Menthol getestet. Das was ein aktiver Raucher der umsteigen möchte vermutlich auch gerne dampfen möchte. Beide Geschmäcker sind hervorragend. Ständig ist ein Umsteiger auf der Suche nach einem passenden Tabakliquid. Das hier schmeckt mal richtig gut.

Zur Auswahl steht zudem fruchtiges, etwas mit Kaffeegeschmack und so Geschmäcker wie Karamell und Whiskey. Die Onlineshops führen häufig aber nur eine begrenzte Auswahl.

Für mich selber werde ich beim Tabakliquid bleiben, es schmeckt mir ausgezeichnet.

Die Macken und Nachteile

Bei mir hatte die My von Erl vom ersten Moment an Kontaktprobleme. Die Pods hatten zum eigentlichen Gerät einen Wackelkontakt, egal wie herum ich den Pod ins Gerät einsteckte.

Als erste Maßnahme habe ich die Kontaktplättchen am Pod etwas hoch gebogen was die Situation verbesserte aber nicht besonders gut.

Ich merkte dass der Pod mit den hochgebogenen Kontakten einen Bruchteil eines Millimeters immer wieder heraus gedrückt wurde. Vermutlich habe ich die Kontakte zu sehr und ungleichmäßig aufgebogen.

Darauf hin habe ich versucht den Pod mit einem Stück Tesa zu fixieren. Das funktionierte einwandfrei. Zugleich habe ich dabei entdeckt wo die Luftzufuhr für dieses Gerät sind und konnte mit dem Tesa die Luftzufuhr noch weiter begrenzen. So entstand ein stärkerer Zugwiderstand was mir gut gefallen hat.

Inzwischen funktioniert das auch ohne Tesa. Die My. von Erl läuft so wie sie soll.

Fazit

Die My von Erl hat inzwischen im Alltag einen festen Platz. Sie erwies sich als äußerst praktisch und lässt sich leicht mitnehmen. Die Akku hält erstaunlich lange. Ob ich damit alleine über den Tag komme kann ich gar nicht genau sagen. Hier stehen ständig weitere Geräte mit denen ich dampfe. In diesem Mix hält die My einen Tag und länger.

Die My von Erl ist kein Wolkenwerfer und wird in dieser Hinsicht manchen Subohmdampfer nicht befriedigen. Doch dafür ist das Gerät gar nicht gedacht. Es ist für Einsteiger konzipiert und entwickelt ausreichend viel Dampf.

Auch die Umsteiger die das dampfen nicht so zufrieden stellt und immer wieder zur Zigarette greifen oder greifen wollen kann das Gerät die Lösung sein.

Für mich ist die my von Erl ein Topgerät. Für Subohmdampfer ist das Gerät nichts.

Von Erl hat innerhalb der Kategorie Cigalike eine neue Marke gesetzt. dampfen in seiner elegantesten Form – einfach und zuverlässig.

Ich habe noch ein Gerät das in diesen Bereich fällt, eine E-Zigarre. Auch diese fühlt sich sehr gut an, schmeckt hervorragend, lässt sich leicht zwischen den Zähnen halten und funktioniert mit Unterdruckschalter. Diese lässt sich ebenfalls mit einem Kniff nachfüllen.

Kritik am Unternehmen

Es gibt in Dampferkreisen Kritik am Unternehmen. Das Unternehmen ist zunächst kein klassischer Hersteller von E-Zigaretten, er stellt keine E-Zigaretten her wie sie häufig im Umlauf sind und das Unternehmen hat sich mit einem Finanzier zusammen getan die auch Tabak im Portfolio haben.

Meiner Meinung nach sind diese Vorbehalte aus der Luft gegriffen. Dem Einsteiger ist das zunächst leidlich egal wer mit wem, er möchte vom Tabak weg. Das wissen auch Tabakproduzenten und versuchen in den Markt einen Fuß in die Türe zu bekommen. Hierzu zwei Artikel: Dampfdruck-Presse, Vapers-Guru.

Alternative

Es gibt die eine oder andere Alternative die ähnlich oder gar besser sind. Besonders hervorzuheben ist die PEAS von Rofvape. Die Pods sind vorgesehen um befüllt zu werden. Mit geliefert wird ein Needlebottle um leichter befüllen zu können.

Update: Die My von Erl nutze ich nicht mehr. Es gab zuviel Kinderkrankheiten. Sie spritze Liquid und ließ sich nicht immer aufladen. Schade drum.

Video über My von Erl


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8 Gedanken zu „My von Erl – Top oder Flop?“

  1. Kann mich im großen und ganzen nur Anschließen.
    Was die Akkulaufzeit angeht, nun man braucht ca 2 Akkuladungen pro Pod. Ein Pod hällt wenn man dies als einzigste Dampfe nutzt im groben etwas mehr als einen Tag. Von Erl bietet im Übrigen auch die Liquids aus den Pods in 10 ml Fläschchen an, womit man die Pods mit dem Original Liquid wieder befüllen kann. Ich persönlich nutze sie meist beim Auto fahren, wenn ich mal was trinke oder aufm Sofa wenn ich kein bock auf Wolken werfen habe.

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    • Ja, fürs Autofahren, Hunderunde gehen, Rasen mähen, angeln gehen, all die Sachen wo eine Dampfe schnell eingesteckt werden will da ist die My wunderbar.
      Danke für den Tipp mit dem Liquid.

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  2. Ich hätte da noch ein paar negative Kritikpunkte einzubringen.
    Die Akkulaufleistung lässt nach ca drei bis vier Wochen des täglichen Gebrauchs merklich nach.
    Original befüllte wie auch nachgefüllte Pods fangen immer irgendwann an zu süffen.
    Das ist sehr unschön, da man immer wieder Liquid auf Lippen und Zunge hat.
    Dieses Problem scheint üblich zu sein, da es nicht nur bei mir sondern auch im Freundeskreis aufgetreten ist.
    Potentiell Umsteigewillige schreckt der Preis der Pods ab, da man als normaler Raucher zwischen anderthalb bis zwei Pods pro Tag verbraucht.
    Bei zu erwartenden Kosten von 5 bis 7 € pro Tag für die Pods, ist es kein wirklicher Anreiz für einen Raucher, da der auch der finanzielle Aspekt eine große Rolle spielt.
    Fazit: Gute Hapik, und gut zu dampfen wenn sie gerade mal nicht sifft.
    Viel zu hohe Folgekosten da der Preis für die Pods völlig überteuert ist.
    Akkuleistung lässt schnell nach und der Akku ist nicht austauschbar.

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    • Diesen Punkten kann ich nur zustimmen. Die My von Erl, so gut die Haptik auch ist, diese Cigalike macht viel Probleme. Sie ist bei mir dann auch relativ schnell in die Sammelkiste gelandet. Ich nutze die PEAS, und das seit 4 Monaten. Lässt sich einfach durch den Gumminippel nachfüllen, sifft nicht, einfach zu laden und günstig in der Anschaffung. Ich habe zwei von denen im Einsatz und habe kein Problem über den Tag zu kommen.

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  3. Kleiner Tipp:
    mit liebevoller gewalt lässt sich das metallgehäuse verbiegen, langsam, gleichmäßig und mit viel ausprobieren (cartridge) kann man die my ein bisschen anpassen und muss kein tesa verwenden 😉

    lg paul

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