Grundwissen Verdampfer

Ohne Verdampfer geht bei der E-Zigarette gar nichts. Die Materie ist derartig breit gefächert dass man nicht auf alles eingehen kann. In diesem Artikel werden einige Begriffe erläutert, manche davon sind schon fast wieder aus dem Sprachschatz der Dampfer verschwunden.

Der Artikel richtet sich eher an den Neueinsteiger und den Ratsuchenden. Derjenige der schon länger dampft wird hier häufig an die Anfänge des dampfens geführt.

Einleitung, Vorwort

Die Suche nach einem Verdampfer der einem liegt und den eigenen Ansprüchen genügt kann es ein langer Weg sein. Folgende Stichworte werden einem immer wieder begegnen wenn man sich mit Verdampfern für elektrische Zigaretten beschäftigt: kokeln, dampft nicht, sifft, schmeckt nicht, keinen Zug, keinen Zugwiderstand, Selbstwickler, Fertigköpfe, Subohm, Clone.

Und es ist lange nicht so dass ein Verdampfer der allgemein als gut anerkannt ist auch einem persönlich das gibt was man erwartet.

Ein Verdampfer ist ohne Akku (Energie) nichts und ein Akku(träger) nützt nichts, wenn man keinen vernünftigen Verdampfer hat. In den Anfangszeiten war ein Verdampfer und ein Akku, also die Abstimmung beider Komponenten, kein großes Thema. Akku und Verdampfer glichen sich sehr, egal welche Firma.

Banner Ablagerungen

Inzwischen haben beide Bereiche eigene Entwicklungen durchgemacht. Es geht schon lange nicht mehr darum “Hauptsache es dampft”. Die Ansprüche sind höher und differenzierter. Und wie in jedem Bereich gibt es auch hier Extreme.

Verdampfer haben eine enorme Entwicklung hinter sich. Dabei geht es nicht um Schnick Schnack wie: hier etwas bunt und dort eine runde Kante, wie es schon mal war.

Vom einfachen Gebrauchsverdampfer bis hin zum High-End-Produkt in allerhöchster Metallbaukunst ist alles vertreten.

Am Ende des Artikels gibt es die gängigsten Grundbegriffe und Abkürzungen im Zusammenhang mit Verdampfern als Übersicht zusammen gefasst.

Grundprinzip Verdampfer

schema verdampferEinem Prinzip unterliegt jeder Verdampfer, so unterschiedlich sie auch sonst sein mögen. Der Verdampfer ist der Liquidbehälter. Er verdampft das Liquid zu Dampf. Dazu benötigt er Energie, die aus dem Akku kommt. Um Dampf zu erzeugen muss das Liquid erhitzt werden (siehe auch Grundwissen Akku und Akkuträger).

Um dieses Grundprinzip umzusetzen haben sich die Entwickler eine Menge einfallen lassen. Daraus sind einige Verdampfertypen entstanden dich sich in der Umsetzung der Aufgabe das Liquid zu verdampfen verschiedentlich annähern.

Der Verdampfer besteht im Prinzip aus dem elektrischen Anschluß (510 / EGO Gewinde), einem Liquiddepot, einer Heizspirale, einem Dampfauslass (über DripTip) und einer Luftzufuhr. Dieses alles kann in vielfältigster Art und Weise miteinander kombiniert sein. Verdampfer können Einwegprodukte sein, man kann die wesentlichen Verschleißteile nachbestellen oder das Herz des Verdampfers – die Wicklung – selbst herstellen (wickeln).

Die Verdampfertypen

Folgend die grundsätzlichen Verdampfertypen die es am Markt gibt oder gab. Für einige Typen ist die Zeit abgelaufen und man findet sie kaum mehr. Durchgesetzt haben sich Clearomizer (Tankomizer) als Fertigverdampfer oder Selbstwickler. Sowie auch der Tröpfelverdampfer – im Grunde ein Clearomizer ohne Tank. Für viele Nutzer die Weiterentwicklung des Dampfgenusses.

Spricht man heute vom Verdampfer meint man in guter alter Sprechweise den Clearomizer.

Atomizer

Atomizer findet man zum Beispiel bei den Ego-T Zigaretten. Diese Verdampferköpfe können bei manchen Modellen getauscht werden. Die Microzigaretten (Cigalikes, E-Zigaretten die wie Zigaretten aussehen) arbeiten ebenfalls mit dem Atomizerprinzip. Erfunden wurde der Atomizer von dem deutschen Erfinder Günther Schaidt. Dieser entwickelte ein Gerät um günstig Nebel und Dampf für die Filmindustrie zu erzeugen. Er erhielt dafür sogar einen Technikoscar. Als Atomizer wurde eine zeitlang alles bezeichnet was Dampf erzeugen konnte. Im Urprinzip wird hier Liquid auf ein heißes Stück Metall zugeführt.

Cartomizer

Der Cartomizer verfügt über ein Liquiddepot. Dieses Depot besteht aus ähnlichem Material wie die Filterwatte von Aquarienfiltern. In diese Filterwatte waren Heizspiralen eingebaut die dann dieses Liquid verdampfen. Dieses Prinzip ist zum Beispiel bei der Ego-C zu finden. Verwendet wird diese Prinzip immer noch, vor allem in sogenannten Cigalikes, elektronische Zigaretten die aussehen wie eine Zigarette. Ansonsten spielt der ursprüngliche Cartomizer so gut wie keine Rolle mehr.

Dual Coil Tankomizer (DCT)

DCT Dual Coil TankomizerDer DCT ist eine Weiterentwicklung des Cartomizers. Um die Heizspirale und der Filterwatte befindet sich ein großes Depot (Tank) für Liquid. In der Mitte des Tanks befindet sich der Cartomizer der ein kleines Loch hat über das Liquid ins Wattedepot gesaugt wird. Von dort aus verdampft die Heizwendel (Coil) das Liquid.

DCT waren zu einer bestimmten Zeit sehr stark im Kommen und es gab auch wirklich gut funktionierende Verdampfer. Doch sie hatten auch Probleme, vor allem in puncto Liquidnachfluss und Geschmack. das Handling erforderte mitunter viel Geduld und Fingerspitzengefühl. Auch waren die Austauschteile recht teuer. Der DCT spielt keine große Rolle mehr. Er wird zwar hie und da noch in den Shops angeboten, ob das aber alte Lagerbestände sind oder es noch eine große Fangruppe gibt entzieht sich meiner Kenntnis.

Aber halt, den DCT gibt es doch, aber in stark abgewandelter Form und ist als solches nicht mehr sofort zu erkennen. Wird auch als solches nicht geführt. Doch manche Bauart moderner Verdampferköpfe erinnern stark an dieses Prinzip wie der BDC (bottom dual coil) Verdampferkopf. Das sei zur Ehrenrettung dieses Prinzips erwähnt. Zu den Verdampferköpfen steht unten mehr.

Clearomizer – der Standard

Clearomizer gibt es in einer fast unüberschaubaren Anzahl. Spricht man heute vom Verdampfer – Tankverdampfer, so ist fast immer ein nach alter Redensart ein Clearomizer gemeint. Clearomizer ist ein Kunstwort aus Atomizer und der Möglichkeit in einen Tankraum zu sehen, also klare Sicht zu haben. Im Grunde wird der Begriff kaum noch verwendet, taucht aber immer noch auf. Heute springt man auch gerne vom Tankverdampfer oder nur vom Verdampfer.

Erweist sich ein Verdampfer als erfolgreich so wird er geclont, unter mehreren Namen geführt und unter Umständen noch als Verbesserung verkauft. Der Neueinsteiger hat(te) kaum eine Chance den Markt zu übersehen. Auch diejenigen die sich auskennen tun sich mitunter schwer.

Selbst Originalhersteller haben sich eine zeitlang mit Pseudo-Weiterentwicklungen überschlagen. Kurze Glasfasern, lange Glasfasern, zwei Glasfaser, vier Glasfaser, Lüftungsloch seitlich, Lüftungsloch mittig, wechselbare Köpfe, fest eingebaute Köpfe, Tankverkleidungen und das alles munter miteinander kombiniert. Die Übersicht zu behalten ist eine zeitlang sehr schwer geworden. Auch heute, obwohl es dieses Pseudoupdating kaum mehr gibt, ist es nicht einfach.

Zu den Clearomizern gehören auch die Selbstwickler oder auch Selbstwickelverdampfer genannt. Clearomizer gibt es als Wegwerfverdampfer und als Verdampfer mit wechselbaren Verdampferköpfen. Es gibt hervorragende Fertigverdampfer die dem Selbstwickler in nichts nachstehen.

Weitere Bezeichnungen sind Watteverdampfer, Glasfaserverdampfer, ESS (Edelstahlsieb) Verdampfer (ausschließlich als Selbstwickler auf dem Markt). Alles Bezeichnungen die das Dochtmaterial im Namen tragen.

vivi-grossAchtung Spoileralarm – Zu meiner Einsteigerzeit war die Vivi Nova das Non plus Ultra. Ein Verdampfer den man sogar selbst wickeln konnte und der absolut einfach in der Handhabung war. Der Verdampfer wurde geclont was das Zeug hielt und jeder Clearomizer nannte sich irgendwie Vivi Nova. Doch nur das Original war zuverlässig.  Auch ich war ein Fan und halte heute noch zwei in Ehren. Ende Spoileralarm. 

Das Prinzip der Clearomizer ist einfach, das beherrschen der Technik ist aber sehr anspruchsvoll. Es gibt Geräte die höchste Ansprüche an die Metallverabeitung und Wissen stellen. Es geht darum den Tank nach allen Seiten dicht zu halten und mit Hitze und Drücken (vor allem Unterdrücken) zurecht zu kommen. Es muss für Luftzufuhr gesorgt werden, der Kontakt zum Akkuträger muss gegeben sein.

Tröpfelverdampfer

Ein Merkmal der Verdampfer ist ein Tank in dem ein Vorrat an Liquid vorhanden ist, meist zwischen 2 ml und 4 ml. Anders der Tröpfelverdampfer.

Er verzichtet auf einen Vorratstank für Liquid. Das Liquid wird hauptsächlich in dem Dochtmaterial gespeichert. Das sind gerade mal 5 Tropfen (mal weniger, mal bis zu 10). Danach muss wieder Liquid auf das Dochtmaterial nachgetröpfelt werden. Tröpfelverdampfer sind ausschließlich Selbstwickelverdampfer.

Das ist keine günstige Variante eines Verdampfers mit Vorratstank, im Gegenteil, gute Tröpfelverdampfer liegen häufig in der oberen Preisklasse. Es gibt aber auch günstige Tröpfelverdampfer die für den normalen Gebrauch genauso ihren Dienst tun.

Tröpfelverdampfer wurden ursprünglich dafür verwendet um Liquids zu testen. Man tröpfelt etwas Liquid in den Verdampfer und kann probieren. Danach kann man die Wicklung auswaschen oder schnell eine neue erstellen und das nächste Liquid testen.

Tröpfeln hat einen Kultstatus. In dem Bereich sind viele Modder und Bastler unterwegs. Es werden Wicklungen und Dochte ausprobiert. Ziel ist es ein Maximum an Geschmack und Dampf. So erzeugen Tröpfelverdampfer auch die größten Dampfwolken.

Wer sich länger mit dem dampfen beschäftigt, etwas in das selbst wickeln einsteigt wird früher oder später einen Tröpfelverdampfer kaufen. Der Tröpfelverdampfer hat seinen Weg raus aus dem Liqiudtester gefunden.

Verdampferköpfe, die Dampfmacher

Verdampferkopf mit Glasfaser
Bottom Coil Verdampferkopf mit kurzer Glasfaser

Bei den Clearomizern, also den Verdampfern, gibt es Wegwerfverdampfer und Verdampfer mit Wechselköpfen. Bei Selbstwicklern werden die “Verdampferköpfe” selbst hergestellt. Wechselköpfe und selbst wickeln sind heute im Grunde der Standard, abgesehen von einigen wenigen Modellen.

Der Verdampferkopf ist sozusagen das Herz. Hier entscheidet sich Dampf und Geschmack.

Der Widerstand

Der Verdampferkopf arbeitet mit einem gewissen Widerstand, Ohm ( Ω ) genannt. Widerstand und Stromfluss (Leistung) vom Akku müssen übereinstimmen. Zuviel Strom lässt die Wicklung im Verdampferkopf zu heiß glühen und es kommt zum kokeln. Zu wenig an Leistung und es wird kein Dampf produziert.

Der Einsteiger wird jetzt viele Fragezeichen haben. Aber keine Angst, das meiste passt und bei der heutigen technischen Reife ist das alles kein Problem mehr (Ausnahme wenn man selbst wickelt und mechanisch dampft. Da sollte man einiges an Erfahrung mitbringen.)

Die Verdampferköpfe sind mit verschiedenen Widerständen ausgestattet, bzw. kann man sich Verdampferköpfe mit verschiedenen Widerständen kaufen, selbst wickeln. Noch vor 2 Jahren bewegte man sich im Bereich zwischen 1,5 Ohm und 2,8 Ohm, plus minus Toleranz. Dieser Widerstand ist immer weiter nach unten gesunken und man bewegt sich mitunter weit unter 1,0 Ohm, manche bei 0,1 Ohm, kurz vor dem Kurzschluss.

Bei Widerständen unter 1,0 Ohm spricht man vom Subohmdampfen. im Grunde gibt es den Begriff Subohm nicht. Er dient als Bezeichnung für einen Bereich der unterschritten wird. Damalige Akkuträger haben bei Werten von 1,5 Ohm und weniger abgeschalten.

Subohmdampfen birgt eine Gefahr nämlich den Akku der schnell überlastet sein kann. Manche sagen die größte Gefahr stellt der Anwender dar. Und in der Tat wird häufig ohne sich zumindest mal das eine oder andere Video angesehen zu haben munter drauf los gebastelt bis nichts mehr geht. Bei “fertigen” Subohmgeräten, also abgestimmter Akku / Akkuträger und Verdampfer braucht sich auch der Einsteiger keine Sorgen machen.

Sinn des Subohmdampfens ist vor allem viel Dampf, wobei das häufig auch übertrieben dargestellt wird und der Genuss nicht unbedingt mit der Masse des Dampfes gleich zieht.

1,8 Ohm ist ideal für die Standardakkus, zum Beispiel vom Ego Starterset. Damit kann man schon ein sehr gutes Dampferlebnis haben. Da braucht es keine weiteren technischen Spielereien. Viele sind damit auch sehr zufrieden. Momentan pendelt sich der neue “Standardwiderstand” bei 0,5 bis 1,2 Ohm ein.

Watte, Glasfaser, ESS – das Dochtmaterial

ess-wicklung, Wicklung aus Edelstahlsieb
ESS Wicklung, Edelstahlsieb

Ein Verdampfer besteht neben der sogenannten Wicklung auch aus einem Dochtmaterial das Liquid der Wicklung zuführt um dort zu verdampfen. Der Zufluss muss in kalkulierbarem Maße erfolgen und nicht jedes Material eignet sich. Auch die Bauweise des Verdampfers bestimmt das Dochtmaterial.

Mir sind bisher als Dochtmaterial begegnet:

  • Filterwatte – wurde in Cartomizern und einigen Selbstwicklern eingesetzt. Wird heute so gut wir gar nicht mehr verwendet, sehr hitzeempfindlich.
  • Glasfaser, Silikatschnur – gibt es in verschiedenen Stärken und Ausführungen. Ist ein Material das noch heute verwendet wird. Leichter Nebengeschmack, neigt zum kokeln.
  • ESS (Edelstahlsieb) – damit wurde fleißig experimentiert und es gab einige gute Selbstwickler dazu. Auch ich habe noch einen davon. War aber recht schwer zu wickeln. Fertigverdampferköpfe aus Edelstahlsieb gab es nicht zu kaufen, das war den Selbstwicklern vorbehalten. Kokelfreies dampfen war gewährleistet.
  • Edelstahlseil – sollte das Edelstahlsieb ersetzen, hat nie richtig funktioniert
  • Watte in verschiedenen Ausführungen – Biowatte vom Drogeriemarkt, Spezialwatte für Verdampfer. Watte hat sich heute durchgesetzt. Zeichnet sich vor allem durch geschmackliche Reinheit aus.

Desweiteren habe ich von Experimenten mit folgendem gelesen:

  • Wolle, gebleicht und ungebleicht – funktionierte nie gut
  • Damenbindenmaterial – die Watte daraus funktionierte gut. Aber lieber gleich Watte kaufen.
  • Stahlwolle – man wollte die Flexibilität von Glasfaser mit dem des ESS verbinden. Denn ESS kokelt nicht.

Heute wird sehr häufig Watte eingesetzt, ob in Fertigverdampferköpfen oder bei Selbstwicklern. Glasfaserdochte, besser Silikatschnüre, sind auch heute noch im Einsatz. Da man im Gegensatz zu früher mit deutlich weniger Material auskommt, fällt der Nebengeschmack nicht ins Gewicht.

Die Bauformen – Top Coil, Bottom Coil

Top-Coil mit Glasfaser
Top Coil Verdampfer. Man sieht die Glasfaserstränge als Docht.

Erst einmal wichtig zu erwähnen ist Bottom Coil, die Weiterentwicklung vom Top Coil.

Wie die Namen schon vermuten lassen handelt es sich um Bezeichnungen wo der Coil (Heizwendel, Heizdraht) im Verdampfer verbaut ist.

Bottom bedeutet unten, Top bedeutet oben. Oben war früher gängig und Verdampfer wie CE5 funktionieren noch heute so.

Durchgesetzt hat sich der Bottom Coil. Er bringt einige Verbesserungen gegenüber dem Top Coil mit sich.

Doch wieso mal Top mal Bottom? Top Coils sind einfacher in der Gesamtkonstruktion. Da eine Coil Luft braucht und diese von unten kommt ist es wegen der Dichtigkeit erst einmal einfacher den Coil weit nach oben zu legen und dafür zu sorgen dass er nicht ständig im Liquid steht. Damit trotzdem Liquid an die Heizspirale kommt verwendet man lange Glasfaserschnüre die per Kapillarwirkung das Liquid zum Coil transportieren.

Bei Top Coils braucht sich der Konstrukteur wenig Gedanken um Drücke zu machen. Der Nachteil für den Verbraucher sind ständiges kontrollieren ob die Glasfaserschnüre auch genügend mit Liquid durchtränkt sind. Der Eigengeschmack der Glasfaserschnüre kommt stark zum tragen da lange Schnüre verwendet werden. Die Heizspirale ist nahe am Mund und der Dampf ist recht heiß, das Drip Tip wird ebenfalls ziemlich warm. Der Geschmack der Liquids konnte sich nur schwerlich entfalten.

Bottom Coils sind in der Konstruktion anspruchsvoller. Es geht um Druck, Dichtigkeit und die kompaktere Bauform. Vorteile sind eine deutliche Geschmacksverbesserung durch minimalsten Einsatz von Glasfaserschnüren (auch die ist auf dem Rückzug, meist wird Watte verwendet). Die Verwendung der geschmacksneutralen Watte als Dochtmaterial ist erst durch diese Bauweise möglich geworden. Deutlich bessere Performance in Sachen Wärmeentwicklung am Drip Tip und bessere Luftzufuhr sind weitere Vorteile.

Der klassische Selbstwickler hatte seine Coil fast immer am Boden – Ausnahmen bildeten die ESS- Selbstwickler. Heute ist Bottom Top und Stand der Dinge.

Ohne Draht geht nichts – die Coil

Als Einsteiger muss man das was jetzt kommt nicht wissen. Manch einen wird es aber interessieren.

Über Coil und Widerstände habe ich schon einiges geschrieben. Ohne dieses Stückchen Draht das sich erhitzt und dadurch das Liquid verdampft geht gar nichts. Das ist Material im Centbereich, für den Hersteller von Verdampfern vermutlich im Bruchteil von Centbeträgen.

Möchte man es abstrahieren dann kann man sagen ohne Widerstand geht nichts. Denn erst der Widerstand lässt den Draht heiß werden. Und um den Widerstand dreht sich auch alles. Und das im Zusammenhang mit der zur Verfügung stehenden Oberfläche. Je mehr Oberfläche sich erhitzen kann desto mehr Dampf wird erzeugt. Das ganze hat aber Grenzen nach oben und nach unten. Nach oben wird man kaum höhere Widerstände als 2,8 Ohm antreffen. Nach unten ist bei 0,0 Ohm Schluss, denn das würde Kurzschluß bedeuten.

Alles dazwischen wird gewickelt und hergestellt. Alles braucht seinen bestimmten Draht.

Auch hier könnte man weit ausholen über NoRes und Res, über verzwirbelten Draht und dergleichen. Das allerdings wäre dann schon ein Kurs in selber wickeln.

Die Kunst ist es eine große Oberfläche zu schaffen die in einem bestimmten Widerstandsbereich liegt. Mit einer großen Oberfläche kann mehr Liquid verdampft werden.

Vorherrschender Draht ist Kanthaldraht. Je dicker er ist desto weniger Widerstand leistet er.  Kanthaldraht besitzt bei jeder Temperatur den gleichen Widerstand.

Seit neuestem kommt auch Nickel 200 Draht zum Einsatz. Dieser Draht verändert seinen Widerstand je nach Hitze. Daher ist es möglich mit diesem Draht Temperatur geregeltes dampfen zu praktizieren ohne dass man einen Messfühler braucht. Mehr dazu unter Grundwisssen über Temperaturgeregeltes dampfen.

Ein paar Begriffe im Zusammenhang mit Verdampfern

Ein paar Begriffe aus der Welt der Verdampfer.

  • 510 Anschluss: Der gängigste Anschluss, passt auf jeden Akkuträger, Aussengewinde in ca. 5mm
  • EGO Anschluss: Ebenfalls ein gängiger Anschluss. Name rührt von der EGO Serie her. Großes Innengewinde. Häufig anzutreffen bei Startersets.
  • Drip Tip: Da kommt der Dampf raus. Nennt man auch 510er Drip Tip. Manchmal fest verbaut, meist aber wechselbar.
  • Pyrexglas: Der Glastank; früher gab es viel Kunststoff das bei manchem Liquid Probleme hatte und sich zersetzte
  • AFC: verstellbare Luftzuführung
  • gefederter Anschluss: federnd gelagerter Pol für einen besseren Kontakt zum Akkuträger
  • Verdampferkopf: die Einheit aus Dochtmaterial und Heizdraht
  • Silikatschnur: Dochtmaterial, früher häufig verwendet, wird zunehmend von Watte abgelöst
  • Watte: Biowatte, japanische Mujiwatte, geschmacksneutral und saugfähiger als Silikatschnur
  • ESS: Edelstahlsieb, ausschließlich für Selbstwickler, kaum noch Bedeutung
  • DCT: Dual Coil Tankomizer, in der ursprünglichen Form keine Bedeutung mehr
  • Kanthaldraht: vorherrschender Draht der bei Wicklungen verbaut und verwendet wird
  • Nickel 200: Draht der bei Temperaturgeregeltem Verdampfen zum Einsatz kommt
  • Bottomcoil: Wicklung, Verdampferkopf ist am Boden des Verdampfers. Vorherrschendes Bauprinzip
  • BVC: Bottom Vertical Coil – die Wicklung ist vertikal eingebaut was eine deutlich bessere Luftführung ermöglicht.
  • OCC: Organic Cotton Coil – Wicklung mit biologischer Watte
  • RBA: Rebuildable Atomizer – ein Beizeichnung dafür dass man selbst wickeln kann.
  • VT: Variable temperature – neben TC eine Bezeichnung dafür dass der Akkuträger für Temperaturgeregeltes dampfen geeignet ist
  • TC: Temperature control – neben VT eine Bezeichnung dafür dass der Akkuträger für Temperaturgeregeltes dampfen geeignet ist.

Was für Verdampfer kaufen?

Keine einfache Frage bei deren Antwort man mehrere Seiten betrachten muss.

Neben der Dampferseite gibt es auch die anstehende Regulierung der E-Zigarette, die TPD2. Diese Regulierung wird Verdampfer wie es sie aktuell zu kaufen gibt, vom Markt verbannen. Ein Punkt der Regulierung ist “Verdampfer dürfen nicht mehr als 2ml Fassungsvermögen haben”. Vermutlich kommt noch eine Zulassungsregelung hinzu.

Der Kauf eines Verdampfers unter den Geischtspunkten der TPD2

Praktisch könnte das bedeuten: Verdampfer wie es sie heute gibt, gibt es nicht mehr. Zubehörteile, speziell Verdampferköpfe die man für viele Verdampfer braucht, könnten auch vom Markt verschwinden. Ein Verdampfer den man heute kauft könnte also in einem Jahr wegen mangelnder Verdampferköpfe nutzlos sein. Sicherlich wird es dann Sonderlösungen oder Tüftlerlösungen geben. Aber wer weiß das heute schon?

Tipp 1: Hebt euch alle gebrauchten Verdampferköpfe auf. Entweder um diese mal selber zu wickeln oder zu reaktivieren.

Tipp 2: Kauft euch Verdampfer die man auch selber wickeln kann. Entweder einen reinen Selbstwickler oder ein Hybridmodell, sprich ein Modell das mit fertigen Verdampferköpfen als auch mit selbst gewickelten Köpfen betrieben werden kann. Einige Verdampfer bringen diese Möglichkeit mit sich wie der Kangertech Mini, zu finden bei vielen Händlern oder bei amazon.

Tipp 3: Steht ihr auf große Tanks, dann jetzt kaufen. Denn das ist fast zu 100% sicher, mehr als 2ml wird es nach der Regulierung nicht mehr geben.

Tipp 4: Kauft euch einen Selbstwickler. Selber wickeln ist nicht schwer, es erscheint nur so weil auch viele Freaks ganz wilde und spezielle Tipps geben. Auch wenn ihr nicht sofort wickelt, es kann der Tag kommen wo ihr den dann aus der Schublade holt weil es nicht mehr anders geht. Für einige Selbstwickler gibt es vorgefertigt Wicklungen die man nur noch befestigen und mit Watte ausstatten muss. Wickelmaterial wie Drähte oder Watte können nicht reguliert werden.

Der Kauf eines Verdampfers unter den Gesichtspunkt “Einsteiger”

Da würde ich zunächst eine Unterscheidung zwischen Einsteiger und aktiven Dampfer unterscheiden. Der Einsteiger sucht oder erwartet zunächst etwas das seinen vorherigen Gewohnheiten entgegen kommt. Er sucht einen Verdampfer der in etwa die Dampfmenge abgibt wie eine Zigarette und auch in der Wärme. Riesige Wolken und heiße Drip Tips sind da sicher nicht die beste Wahl. Zuwenig Dampf darf es natürlich auch nicht sein, es soll schon faszinieren und eine neue Welt eröffnen.

Als Faustformel kann man sagen: Widerstände ab 1 Ohm aufwärts kommen dem sehr gut entgegen, besser 1,5 Ohm oder gar höher. Da kommt ordentlich viel Dampf raus, mehr als genug, aber eben nicht Bodennebel. Je niedriger der Widerstand desto höher muss die Leistung des Akkuträgers sein.

Tipp 1: Wenn ihr einen Verdampfer mit Fertigköpfen kauft achtet darauf dass es auch Köpfe mit 1 Ohm und mehr gibt. Es gibt Verdampfer die bieten Niedrigohmige Köpfe wie auch Normalohmige Köpfe an.

Mein Einkaufstipp für Einsteiger: Kangertech Mini als Verdampfer und dazu die Evic VTC 60 Watt Box (manchmal ist die Box mit Verdampfer günstiger als ohne, müßt ihr schauen)

Für den Verdampfer Kangertech Mini könnt ihr Normalohmige Köpfe kaufen (1,2 Ohm), ihr könnt die Luftzufuhr so einstellen dass sie dem einer Zigarette entspricht und ihr könnt selber wickeln (siehe weiter oben – TPD2 Regelung). Die Box selbst ist mit 60 Watt (mit Update 75 Watt) mehr als ausreichend und könnt damit auch später mal niedrig ohmige (Subohm) Verdampfer verwenden.

Der Rest der Empfehlungen ist dem Werbeverbot, seit 20.5.2016, zum Opfer gefallen.