Selber wickeln fur Dummies – Wieso ich angefangen habe

selber wickeln
Verzweiflung

Es wird Zeit für eine kleine Artikelserie über das selbst wickeln für Einsteiger. Mit Dummies seit nicht ihr gemeint, das war ich weil ich lange gezögert hatte. Die kleine Artikelserie soll dem Einsteiger Mut machen selber zu wickeln. Des weiteren gebe ich den einen oder anderen Tipp an die Hand.

Das hier ist Teil 1. Er beschäftigt sich damit warum selber wickeln sinnvoll sein kann und warum ich selbst wickle. (Für größere Ansicht der Bilder auf diese klicken)

Selbstwickler? Nichts wickelt sich von selbst!

Subtank Mini mit RBA und Kopf
Subtank Mini mit RBA und Kopf

Am Wort Selbstwickler kann man fast verzweifeln. Mit Selbstwickler sind Personen gemeint die selbst wickeln. Es sind damit aber auch Verdampfer gemeint. Bei letzterem ist die Bezeichnung irreführend da sich nichts von selbst wickelt.

Der Handel ist da korrekter und bezeichnet die Verdampfer die man selbst wickeln kann als Selbstwickelverdampfer oder RBA-Atomizer. RBA steht für Rebuildable – aufbauen, wieder aufbauen.

Es gibt eine Anzahl an Verdampfern die können mit Fertigcoils betrieben werden, haben aber zusätzlich eine RBA-Einheit mit im Lieferumfang.

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So kann man selbst wickeln oder fertige Verdampferköpfe verwenden. Das ist besonders für den Fall gut geeignet wenn man noch nicht weiß ob einem das selber wickeln zusagt. So hat man zumindest keine Fehlinvestition in Sachen Verdampfer getätigt.

Tipp1: Wenn man sich unsicher ist ob das selber wickeln etwas ist, dann am besten einen Verdampfer kaufen der mit Fertigcoil und einer Selbstwickeleinheit (RBA-Einheit) angeboten wird (z.B. Kangertech Mini)

Ich wickle seit ca. 3 Jahren, aber nur im einfachen Modus. Damit ist gemeint dass ich kein Tüftler bin, ich mir keine verrückten Drahtwicklungen einfallen lasse, großartig experimentiere oder komplizierte Gebilde verbaue.

Ich bin im Bereich “normal” angesiedelt. Das liegt sicher auch daran dass ich Backendampfer bin und ich keine riesigen Dampfmengen benötige. Ich dampfe bis maximal 20 / 25 Watt. Ich habe aber auch schon Wicklungen gefertigt die man mit 70 Watt und mehr dampfen kann.

Für das selber wickeln brauche ich im Monat ca. 30 Minuten bis 1 Stunde. Wenn es mich packt und doch ein bisschen rumspiele können es auch mal 2 Stunden werden. Anfänglich habe ich natürlich mehr Zeit darauf verwendet.

Warum selber wickeln?

Vivi Nova und Verdampferkopf
Vivi Nova

Zu meinem Beginn der Dampferkarriere nutzte ich wie die allermeisten Fertigverdampfer. Das sind Verdampfer die einen fest eingebauten oder wechselbaren Coil (Verdampferkopf) haben. Die Auswahl war sowieso gering. Der beste Verdampfer zur damaligen Zeit war die Vivi Nova, ein Glasfaserverdampfer mit auswechselbarer Topcoil.

Lange dominierte dieser Verdampfer die Szene, auch ich war ein großer Fan. Diesen Verdampfer konnte man mit Geschick auch selber wickeln, was mir aber nicht gelang. Das war nicht schlimm, die Coils waren recht günstig zu bekommen.

Irgendwann ging es auf dem Verdampfermarkt Schlag auf Schlag und es kamen immer mehr Fertigverdampfer mit wechselbaren Köpfen auf dem Markt. Häufig waren es Nachbauten vom Nachbau. Die Innovation lag nicht selten im Microbereich, sprich die Glasfasern wurden gekürzt oder es wurden mehrere verbaut oder es änderte sich lediglich die Tankfarbe.

Vivi nova Verdampferköpfe
Ein Verdampfer, verschiedene Köpfe

Stets ging das einher mit veränderten Coils. Nix passte zueinander obwohl die Gerätebezeichnungen identisch waren. Und so wurde man zum Jongleur der Wechselcoils.

Später kamen dann Bottomcoilverdampfer auf den Markt wie Kangertech Protank oder der legendäre Nautilus, der heute noch aktuell ist und einen hervorragenden Ruf genießt. Allerdings auch den Ruf dass man für die verschiedenen Fertigcoils inzwischen eine eigene Schublade braucht.

Jeder Fertigverdampfer hatte seine eigenen Fertigcoils. So kam es dass neben den Verdampfern man auch ein Arsenal an verschiedenen Coils in der Schublade hatte. Es wurde meines Erachtens immer komplizierter. Mehr als einmal musste ich vor dem Kauf den Verkäufer fragen was denn nun wo passt. Ein nerviges und kostspieliges Unterfangen.

  • Fertigverdampfer schossen wie Pilze aus dem Boden. Den Überblick zu behalten war kaum mehr möglich.
  • Jeder Verdampfer und Nachfolger benötigte seine eigenen Coils, selten war irgend etwas untereinander kompatibel.
  • Produktionen wurden wieder eingestellt und es gab für die Modelle keine Ersatzteile mehr
  • Alles in allem gestaltete sich das für mich teurer als ein höherwertiger Selbstwickelverdampfer

Die Preisentwicklung

Die Preisentwicklung sollte nicht unerwähnt bleiben. Vor Jahren kostete ein Fertigcoilverdampfer noch so um die 10€, 5 Fertigcoils gab es für 7€ bis 9€. Damit war man schon an der Obergrenze. Ein guter Selbstwickelverdampfer kostete um die 60€ aufwärts und nicht selten auch mal 200€. Allerdings musste man erst einmal an so ein Teil heran kommen. Denn so einfach war das gar nicht. Die Verfügbarkeit der Selbstwickelverdampfer war nicht immer gegeben.

Heute kostet ein Fertigcoilverdampfer häufig um die 20€ bis 30€, die Coils dazu kosten 12€ bis 15€. Selbstwickelverdampfer gibt es ebenfalls schon um diesen Preis. Wer Clone kauft bekommt gute Selbstwickelverdampfer ab 15€.

Zugegeben, die Fertigverdampfer und die Coils sind extrem gut geworden. Doch preislich überholen sie fast die Selbstwickelverdampfer, im Dauerbetrieb sowieso.

Tipp2: Selber wickeln ist günstiger, heute mehr denn je. Im Hinblick auf die Regulierung (TPD2) ist selber wickeln die sicherste Methode um weiterhin sorglos dampfen zu können. Die benötigten Materialien sind nicht reguliert.

Die Angst vor der ersten Wicklung

Irgendwann kam der Moment da ich mich ans wickeln wagte. Zu diesem Schritt hatte ich einige Hürden zu überwinden, Hürden die ich mir selbst aufgebaut hatte und die nicht hätten sein müssen.

Ich hatte Fragen bezüglich Draht, Dochtmaterial und Widerständen. Und ich hatte Angst vor einem Kurzschluss der mir meinen Akkuträger hätte zerstören können. Akkuträger aus der damaligen Zeit, so muss man wissen, waren nicht immer geschützt. Gab es einen Kurzschluß so wurde dieser mitunter tapfer an die Platine weiter gegeben.

Wer heute wickelt und nicht mit einem mechanischen Akkuträger unterwegs ist, der ist sicher. Besonders wenn er noch einen guten Akku im Gerät hat.

Ich versuchte mich zu allererst an der Vivi Nova – es funktionierte aber eher leidlich da diese Verdampferköpfe und Verdampferkammern sehr klein gebaut sind.

Der erste richtige Selbstwickler war ein Kayfun light. Und siehe da, die erste Wicklung war schneller erledigt als ich dachte. Selber wickeln funktioniert also, es ging nur darum das ganze zu verfeinern und zu verbessern.

• Selber wickeln ist einfacher als man denkt – nur Mut •

Bei all meiner Rede für einen Selbstwickelverdampfer möchte ich sagen dass heutige Verdampfer mit Fertigcoils eine enorm gute Performance haben. Geschmack und Dampf sind ausgezeichnet.

Selbstwickelverdampfer Typen

Es gibt verschiedene Decks zum wickeln. Decks bedeutet dass es verschiedene Bauarten gibt.

Velocity Deck
Velocity Deck

Da ist das Velocity-Deck. Diese Bauart findet man vornehmlich in sogenannten Tröpfelverdampfern.

Das wickeln ist einfach da viel Platz vorhanden ist. Hier werden Drähte verwendet die durchaus kunstvoll gebaut sind. Es können aber auch einfache Drähte verwendet werden.

Das Velocity Deck besitzt zwei Befestigungssäulen (plus und minus) mit Löchern für den Draht.

Wickeldeck Kayfun Style
Kayfun Style

Kayfun-Style, eine andere Bezeichnung fällt mir dazu nicht ein.

Das sind zwei Pole an denen die Drähte mit Schrauben befestigt werden können. Das ist das häufigste Prinzip bei Tankverdampfern. Das ist der Typ den ich am meisten selbst wickle.

Meine Schlußgedanken

Die heutigen Fertigcoils sind extrem gut. Allerdings kosten diese auch eine Menge, 3€ per Kopf sind inzwischen Standard. Das ist nicht die Welt, sind aber bei schonendem Umgang immer noch ca. 40€ im Jahr. Immerhin eine Akkubox, 2 gute Selbstwicklerclone oder ein halber Original-Selbstwickelverdampfer.

Selber wickeln ist deutlich günstiger. Und wenn einmal die wenigen Materialien angeschafft sind, kostet eine Wicklung im Centbereich.

Wer selber wickelt hat immer einen Verdampferkopf und ist nicht auf Lieferung und Postzustellung angewiesen. Ein paar Handgriffe und in 10 Minuten ist eine komplette Wicklung erstellt. Meist reicht es sogar nur das Dochtmaterial (Watte) auszuwechseln. Wer sich einen Tröpfelverdampfer zulegt, der kommt um das selber wickeln überhaupt nicht herum.

Mit einem Selbstwickelverdampfer kann ich selbst Einfluss auf verschiedene Faktoren wie Dampfmenge, Geschmack und Flash nehmen. Bei Fertigköpfen ist man darauf angewiesen was sich der Hersteller ausgedacht hat.

Manche mögen einfach nicht wickeln, diese haben sicher keinen Mangel an Auswahl. Es gibt genug Verdampfer mit excellenten Köpfen.

Die angesprochenen Verdampfer gibt es unter anderem bei Amazon. Suchbegriffe: Subtank mini, Kayfun V5, Kayfun mini V3. All diese Geräte nutze ich auch selbst. Derzeit ist Kayfun V5 mein Liebling.

Serie Selber wickeln

Die Serie über das selber wickeln wird folgende Teile enthalten:

  • Teil 1: Selber wickeln für Dummies – wieso ich angefangen habe (habt ihr soeben gelesen)
  • Teil 2: Draht und Widerstand (geplant 11. September, kommt erst am 18ten)
  • Teil 3: Dochtmaterialien
  • Teil 4: Zubehör und Werkzeuge
  • Teil 5: Es sifft und kokelt – Wickeltipps

1 Gedanke zu „Selber wickeln fur Dummies – Wieso ich angefangen habe“

  1. Schöne Geschichte, so hat’s bei mir auch angefangen. Sehr schön hast du das Warum erklärt.
    Mein erster Selbstwickelverdampfer war der Smok Rdta und hat mich mit auslaufen zum Wahnsinn getrieben. Der zweite war der Troll v2 Tröpfler – hat sofort geklappt, seit dem bin ich infiziert und stolzer Besitzer vom Kayfun 5 und Kayfun Mini v3. Herz, was willst du mehr?

    Mach weiter mit deiner Serie, die ermutigt bestimmt noch mehr Dampfer.

    Glg

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